MEINE ENGEN GRENZEN

Religiöse Bildung als Beitrag zur Kontingenzbewältigung und Empathieförderung

Autori

  • Hans Mendl Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts Department für Katholische Theologie, Universität Passau

Parole chiave:

Kontingenz, Empathie, Digitalisierung, Spiritualität, Religionspädagogik

Abstract

Die Corona-Pandemie offenbart in mehrfacher Hinsicht die Begrenztheit von Menschen und Gesellschaften: Sie führt zu Unterbrechung, Ungewissheit und einem Gespür für die Endlichkeit des Daseins. Der Mythos eines ungebremsten Wachstums hat massive Risse bekommen. Die Erfahrungen nach einem Jahr intensiver Bemühungen um eine Digitalisierung von Bildungsprozessen zeigen: Digitale Bildung hat im Kontext religiösen Lernens ihre Grenzen. Zentrale Dimensionen des Menschseins benötigen Lernformate, die eine Auseinandersetzung mit der realen Welt und mit lebendigen Menschen ermöglichen. “Nicht das Vielwissen sättigt die Seele und gibt ihr Genügen, sondern das Auskosten der Dinge von innen her” schreibt Ignatius von Loyola. Spiritualität und Bildung sind deshalb auf intensive Formen einer Welt-, Mitmensch-, Selbst- und Gottbegegnung angewiesen. Barmherzigkeit und Compassion beruhen auf der Fähigkeit zur Wahrnehmung des leidenden Mitmenschen und der leidenden Schöpfung. Von diesen Postulaten aus lassen sich unverzichtbare Prinzipien für eine religiöse Bildung heute ermitteln: Verlangsamung und Entschleunigung, Sinnlichkeit, Körperlichkeit, Bewegung, Resonanz, eine wache Weltwahrnehmung und Empathie sind die Kennzeichnung einer solchen kontingenzsensiblen Religionspädagogik.

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Pubblicato

2022-04-06

Fascicolo

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